Sind Frauen im Literaturbetrieb benachteiligt? Oder schreiben wir vielleicht einfach schlechter als Männer und sind daher im Literaturkanon zurecht unterrepräsentiert?
Zahlen sprechen bekanntlich für sich. Aus diesem Grund werden in diesem Herbst unter dem Motto #Frauenzählen von verschiedenen Netzwerken und engagierten Journalistinnen Daten präsentiert, die belegen, wie häufig Frauen verglichen mit Männern im Literaturbetrieb gewürdigt werden, wie oft sie in Jurys sitzen, wer wen wie oft rezensiert.
Als sanften Einstieg habe ich mir den Bachmann-Preis vorgenommen und Sieger/innen, Platzierte, Nominierte und Jury-Mitglieder seit seiner Gründung 1977 gezählt. Ein Preis, der nach einer herausragenden Autorin benannt ist, wird literarische Texte von Frauen von Beginn an selbstverständlich gleichberechtigt präsentieren, so meine Erwartung.
Die leider enttäuscht wurde. In den ersten Jahrzehnten nominierten drastisch männlich dominierte Jurys weit überwiegend männliche Autoren. In den letzten zwei Jahrzehnten, in denen in den Jurys ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis herrschte, schwächte sich dieser Trend allerdings ab und seit 2012 stellen Autorinnen durchwegs mindestens die Hälfte der Nominierten. Es tut sich also was. An der Qualität – wie oben provokant in den Raum gestellt – kann es demzufolge nicht liegen, wenn Frauen es im literarischen Betrieb immer noch schwerer haben.
Trotz des positiven Trends bleibt festzuhalten, dass in keiner der erhobenen Kategorien Frauen gleich oder gar stärker vertreten sind als ihre männlichen Kollegen. Wie das beim Deutschen Buchpreis und beim Preis der Leipziger Buchmesse aussieht, demnächst an dieser Stelle.
Und nun die Zahlen …
Hat dies auf g:textet rebloggt und kommentierte:
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und Zahlen sprechen für sich, heißt es. Wir Frauen zählen in diesem Herbst.
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