In memoriam Ursula K. Le Guin.
Macht korrumpiert nicht nur, sie macht abhängig. Arbeit wird zu Zerstörung. Nichts wird aufgebaut. Gesellschaften verändern sich mit und ohne Gewalt. Neuerfindung ist möglich. Aufbauen ist möglich. Was für Werkzeug haben wir zum Aufbauen außer Hämmern, Nägeln und Sägen – Bildung, Denken lernen, Lernen lernen?
Gibt es tatsächlich Werkzeuge, die noch nicht erfunden sind, die wir erst noch erfinden müssen, um das Haus zu bauen, in dem wir unsere Kinder leben sehen wollen? Können wir von dem ausgehen, was wir schon wissen, oder hält uns das, was wir schon wissen, davon ab, zu lernen, was wir wissen müssen? Um zu lernen, was die nichtweißen Leute, die Frauen, die Armen zu lehren haben, um das Wissen zu lernen, das wir brauchen – müssen wir da alles bisherige Wissen verlernen, das der Weißen, der Männer, der Mächtigen?
Quelle:
https://www.brainpickings.org/2016/05/06/ursula-k-le-guin-freedom-oppression-storytelling/
(Deutsch von Else Laudan)
Photographed by William Anthony